Borussia Mönchengladbach Es geht nicht nur um Prestige und Selbstvertrauen

Mönchengladbach · Der FC Bayern empfängt am Dienstagabend Atletico Madrid und es geht sportlich wirklich um gar nichts. Klar, die Drei-Punkte-Regel ist nicht außer Kraft gesetzt, aber das Resultat wird weder an den Platzierungen in der Gruppe etwas ändern noch Auswirkungen auf den weiteren Verlauf der Europapokal-Wettbewerbe im neuen Jahr haben. Zwischen dem FC Barcelona und Borussia Mönchengladbach sieht das anders aus. Es geht um Lostöpfe.

Einnahmen in den Pokal-Wettbewerben 2016/17
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Foto: dpa, mt asu pro

Der erste und dritte Platz in der Gruppe C ist für beide Teams zwar in Stein gemeißelt. Allerdings hat zumindest Gladbach nach etwas Gestaltungsspielraum mit Blick auf die Europa League, wo es im Februar 2017 weitergeht. 32 Mannschaften nehmen am Sechzehntelfinale teil — je zwölf Gruppensieger und Gruppenzweite aus der Europa League sowie die acht Gruppendritten aus der Champions League. Im ersten Lostopf, dessen Vertreter im Rückspiel Heimrecht haben, landen die EL-Ersten und die vier besten Dritten der Königsklasse. So sieht dort die gruppenübergreifende Tabelle vor dem letzten Spieltag aus:

7 Punkte Olympique Lyon
7 Punkte Besiktas Istanbul
6 Punkte FC Kopenhagen
5 Punkte Borussia Mönchengladbach
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4 Punkte Tottenham Hotspur
4 Punkte FK Rostow
3 Punkte Sporting Lissabon
2 Punkte Ludogorets Rasgrad

Verliert Gladbach in Barcelona, wird auf jeden Fall ein Team aus der Gruppe E vorbeiziehen, weil Tottenham (4 Punkte) und ZSKA Moskau (3) aufeinandertreffen. Bei einem Sieg oder einem Unentschieden stehen die Engländer vor Borussia, ansonsten die Russen. Selbst bei einem einfachen Punktgewinn müsste Gladbach aber zittern: Rostow würde mit einem Sieg gegen die PSV Eindhoven vorbeiziehen, Lissabon mit einem Sieg gegen Legia Warschau.

Somit dürfte André Schuberts Mannschaft nur mit einem Sieg im ersten Lostopf landen. Was die möglichen Gegner angeht, ist die Situation in zu vielen Europa-League-Gruppen noch zu vage, um genaue Vorhersagen zu machen. Dahingehend ist Geduld bis Donnerstagabend gefragt. Die Auslosung ist dann am Montag, den 12. Dezember.

Insgesamt stecken im zweiten Lostopf aber mehr Teams, gegen die Borussia favorisiert wäre. Bislang hatte Gladbach dahingehend viel Glück in dieser Saison — erst rutschte man in den Play-offs unverhofft in Topf eins, dann gab es mit Bern das gute Los, auch Topf drei in der Gruppenphase klappte noch und am Ende erhielt Borussia drei hochattraktive Gegner.

Abgesehen von den Lostöpfen stehen am Abend noch zwei andere Dinge auf dem Spiel: Für einen Sieg gibt es 1,5 Millionen Euro Prämie, für ein Unentschieden 500.000 Euro. Außerdem erhält der Sieger zwei Punkte in der Uefa-Klubrangliste gutgeschrieben, einen bekommt man bei einem Unentschieden. Zur Einordnung: Momentan hat Borussia knapp 49 Punkte auf der Habenseite. Aber ein, zwei Punkte entscheiden schnell über einen leichten oder schwierigeren Lostopf. Das Thema würde jedoch erst in der kommenden Saison wieder wichtig — falls Borussia dann mit Europapokal-Auslosungen überhaupt etwas am Hut hat.

(jaso)
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