Borussia Mönchengladbach Jubel und respektvolles Schweigen über Borussias Hammer-Gruppe

Mönchengladbach · Wie im DFB-Pokal hatte Borussia auch bei der Auslosung der Champions-League-Gruppen nicht viel Glück: Vorjahres-Finalist Juventus Turin, das hochgerüstete Manchester City und Europa-League-Sieger FC Sevilla sind es geworden.

 Gruppe B war Granit Xhakas Wunsch, Gruppe D ist es für die Borussen geworden.

Gruppe B war Granit Xhakas Wunsch, Gruppe D ist es für die Borussen geworden.

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Granit Xhaka hatte einen Wunsch. "Gruppe B" sagte Borussia Mittelfeldspieler, als am Donnerstag am frühen Abend im Grimaldi Forum in Monaco alle Champions-League-Gruppen mit jeweils drei Teams bestückt waren. Topf 4 war noch übrig, und in dem steckte die Loskugel, auf der "Borussia Mönchengladbach" stand. In Gruppe B waren bis dahin der PSV Eindhoven, Manchester United und ZSKA Moskau versammelt. "Das klingt nicht ganz so schwer", befand Xhaka mit Blick auf den Rest des Auslosungsergebnisses.

Xhakas Wunsch wurde nicht erfüllt. Bis zuletzt war es möglich, denn Borussia blieb zunächst einmal beharrlich im Lostopf. Erst als letzten Klub fingerte Eric Abidal, der mit dem FC Barcelona 2009 und 2011 die Champions League gewann, die Gladbacher heraus. Zuvor jedoch hatte er den VfL Wolfsburg gezogen, den es dann in die B-Gruppe verschlug. Damit stand um 18.37 Uhr fest: Borussia bekommt es mit Juventus Turin, Manchester City und dem FC Sevilla zu tun.

Champions League Gruppenphase: "Losglück für Bayern" – Pressestimmen
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Pressestimmen zur Auslosung der Gruppenphase

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Jubel gab es bei den rund 400 Fans, die wie Xhaka und Stranzl die Auslosung im Raum "Büchsenwurf" des Borussia-Parks verfolgten — aber auch respektvolles Schweigen. "Es sind sehr schwere Gegner. Wir sind auf jeden Fall Außenseiter", sagte Xhaka, der sich insbesondere auf das Spiel bei Man City auf der britischen Insel freut. "Es ist sicherlich eine schwere Gruppe. Aber es stand schon vor der Auslosung fest, dass es keine leichten Gegner gibt. Es sind attraktive Reisen dabei für die Fans und für uns Spieler ist es eine riesen Herausforderung", sagte Martin Stranzl.

"Die Gruppe ist ja der Wahnsinn"

Sportdirektor Max Eberl war in Monaco live dabei, wie auch Geschäftsführer Stephan Schippers. "Ich sage nur: Herzlich willkommen in der Champions League. Der Vorjahresfinalisten Juventus Turin, Manchester City mit dem vielleicht bestbezahlten Kader der Welt und der Europa-League-Sieger FC Sevilla - das ist sehr qualifiziert", sagte Eberl. "Aber wir nehmen die Außenseiter-Rolle gern an", sagte Eberl. Sein Kollege vom FC Bayern München, Matthias Sammer, riet den Borussen, doch mal zu prüfen, ob die Sterne für sie derzeit nicht gut stehen: "Die Gruppe ist ja der Wahnsinn", sagte Sammer. Tatsächlich ist das Losglück Gladbach in dieser Saison nicht eben hold: Im DFB-Pokal bescherte ihnen Ski-Ass Felix Neureuther für die zweite Runde das Auswärtsspiel bei Schalke 04, nun legte Abidal nach. Komplizierter konnte es kaum kommen.

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Doch Lucien Favre und die Seinen haben in der Vergangenheit schon bewiesen, dass sie gerade dann stark sind, wenn die Herausforderungen am größten sind — wie in der vergangenen Saison beim 2:0 in München.

Druck gibt es in dieser Gruppenkonstellation nicht, selbst wenn Borussia am Ende der Gruppenphase Vierter werden würde, würde das kein Entsetzen auslösen. Das Ziel jedoch bleibt, im Europapokal zu überwintern, also mindestens Platz drei zu erreichen. Dann ginge es in der Europa League weiter. Ab Platz zwei aufwärts bliebe es bei der Champions League. Platz drei zumindest ist den Borussen zuzutrauen, denn in den beiden Spielen gegen den FC Sevilla in der Europa League waren sie trotz der Niederlagen ebenbürtig. Der Spielplan will es, dass Borussias Champions-League-Abenteuer bei dem Gegner beginnt, der in der Vorsaison die Europa-League-Tour beendete: Sevilla. Dort ist am 15. September das erste Gruppenspiel.

Martin Stranzl indes mag so weit gar nicht nach vorn schauen. Zwar würde er sich gern, so Borussia dieser Coup gelingt, im Achtelfinale mit dem FC Barcelona messen. "Aber für uns ist erst mal wichtig, dass wir jetzt in der Bundesliga punkten. Dann können wir das Selbstvertrauen mit in den internationalen Wettbewerb mitnehmen", sagte er. Sonntag in Bremen soll Teil eins dieses Vorhabens realisiert werden.

DIE SPIELTERMINE

1. Spieltag: Dienstag, 15. September, 20.45 Uhr: FC Sevilla - Borussia Mönchengladbach

2. Spieltag: Mittwoch, 30. September, 20.45 Uhr: Borussia Mönchengladbach - Manchester City

3. Spieltag: Mittwoch, 21. Oktober, 20.45 Uhr: Juventus Turin - Borussia Mönchengladbach

4. Spieltag: Dienstag, 3. November, 20.45 Uhr: Borussia Mönchengladbach - Juventus Turin

5. Spieltag: Mittwoch, 25. November, 20.45 Uhr: Borussia Mönchengladbach - FC Sevilla

6. Spieltag: Dienstag, 8. Dezember, 20.45 Uhr: Manchester City - Borussia Mönchengladbach

(RP)
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