2. Bundesliga mit Fortuna Eine Liga für Fußball-Romantiker

Düsseldorf · Am Freitag eröffnen Hannover 96 und der 1. FC Kaiserslautern die Saison in der 2. Bundesliga. Viele Klubs haben ihren Kader umgekrempelt. Fortuna Düsseldorf versucht, sich mit jungen Spielern zu rehabilitieren.

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Die Fortuna hat den Reset-Knopf gedrückt. Mit einer stark verjüngten Mannschaft will Trainer Friedhelm Funkel den Zweitligisten nach dem Fast-Abstieg in ruhigere Gewässer steuern. Özkan Yildirim, Jerome Kiesewetter, Maecky Ngombo, Arianit Ferati und Marlon Ritter wechselten an den Rhein — alle fünf Spieler sind unter 24 Jahre alt. Der Coach krempelte die Mannschaft um, zog junge, hungrige Kicker aus dem Nachwuchs hoch.

Funkel will bei den Fortuna-Anhängern mehr Identifikation mit dem Verein schaffen — das dürfte ihm gelingen. Was zu seinem Glück noch fehlt, ist ein erfahrener Angreifer. Eine Zittersaison soll es nicht mehr geben, natürlich nicht. Mehr zu fordern, als einen gesicherten Mittelfeldplatz, wäre jedoch vermessen — und tut auch niemand der Verantwortlichen.

Für Fußball-Romantiker gibt es viele traditionsreiche Duelle

Wenn die 2. Bundesliga am Freitag in ihre 43. Saison startet, können sich die Fans aber nicht nur auf das neue Gesicht der Fortuna und die Aufstiegsfavoriten VfB Stuttgart und Hannover 96 freuen. Für die Fußball-Romantiker gibt es einige interessante Duelle im Unterhaus. "Die 2. Liga wird in der neuen Saison sehr attraktiv. Viele Traditionsklubs, die schon reichlich Bundesligajahre auf dem Buckel haben, tummeln sich hier", sagt etwa Hannovers Trainer Daniel Stendel, der mit dem Bundesliga-Absteiger zum Auftakt am Freitag (20.30 Uhr/Live-Ticker) beim 1. FC Kaiserslautern mit dem früheren 96-Coach Tayfun Korkut antreten muss, dem "sid". Der Trainer der Niedersachsen erwartet eine "unglaublich spannende und emotionale Saison".

Emotionalität könnte für einen Zuschauerrekord sorgen

Die Emotionalität rund um Vereine wie Hannover, Stuttgart, Kaiserslautern, Nürnberg, Fortuna Düsseldorf, 1860 München und Dynamo Dresden könnte auch für einen Zuschauerrekord sorgen. Schon in der vergangenen Spielzeit kamen durchschnittlich 19.017 Besuchern zu den Partien. In der kommenden Saison ist damit zu rechnen, dass die 2. Bundesliga die französische Ligue 1 überholt — und in der Zuschauergunst in Europa auf Rang fünf hinter den Topligen aus Deutschland, England, Spanien und Italien landet. Zum Zuschauermagneten könnte vor allem die Ausgeglichenheit der Liga und die damit verbundene Spannung werden. "Unser Ziel ist der direkte Wiederaufstieg. Neben Stuttgart gehören wir als Absteiger zu den natürlichen Favoriten", sagt Stendel: "Der Kampf um den Aufstieg wird sich allerdings nicht nur auf zwei Mannschaften beschränken."

Hannover und Stuttgart sind Top-Favoriten auf den Aufstieg

Das sehen auch die Stuttgarter so. "Hannover und wir sind für viele die Top-Favoriten. Ich zähle zu diesem Kreis auch den VfL Bochum und den FC St. Pauli — und traue auch Union Berlin und Fortuna Düsseldorf einiges zu", sagt der neue VfB-Trainer Jos Luhukay. Noch vorsichtiger äußert sich VfB-Manager Jan Schindelmeiser: "Ich will nicht die Euphoriebremse sein. Wir haben alle Voraussetzungen, um erfolgreich zu sein", sagt der Sportchef, der bereits knapp acht Millionen Euro in den Kader investiert hat: "Aber in Moment haben wir nicht die Mannschaft, der man das Ziel Aufstieg in den Rucksack legen kann."

1860 München investiert mehr als sechs Millionen Euro ins Personal

Sollten der VfB und Hannover nicht in Schwung kommen, wollen andere ihre Chance nutzen. So hat sich 1860 München innerhalb weniger Wochen vom Krisenklub zum Geheim-Favoriten entwickelt. Über sechs Millionen Euro konnten Sportchef Thomas Eichin und Trainer Kosta Runjaic dank der Unterstützung des jordanischen Investors Hasan Ismaik in den Kader stecken. Wie viel Geld die Zweitligisten zukünftig in die Hand nehmen können, wird sich in den kommenden Wochen entscheiden. Wenn am 24. August der neue Ligavorstand der Deutschen Fußball Liga (DFL) gewählt wird, geht es für die Klubs auch um die größe ihres Anteils (bisher 20 Prozent) an den TV-Einnahmen (ab 2017 rund 1,5 Milliarden Euro pro Saison).

(jado)
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