Teil zwei der NBA-Halbzeitbilanz Ein sozialer Nowitzki und der tanzende Klub-Boss

Düsseldorf · Dirk Nowitzki ist bei den Dallas Mavericks nicht mehr der alles dominierende Spieler. Doch die Tatsache, dass die Verantwortung auf mehreren Schultern liegt, macht die Texaner stark. Ob ein anderer Großer überhaupt noch wiederkommt, ist ungewiss – der zweite Teil der NBA-Zwischenbilanz.

Dirk Nowitzki zeigt in den letzten zwei Minuten sein Können
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Dirk Nowitzki zeigt in Memphis seine Klasse

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Dirk Nowitzki ist bei den Dallas Mavericks nicht mehr der alles dominierende Spieler. Doch die Tatsache, dass die Verantwortung auf mehreren Schultern liegt, macht die Texaner stark. Ob ein anderer Großer überhaupt noch wiederkommt, ist ungewiss — der zweite Teil der NBA-Zwischenbilanz.

+++ Hier geht es zum ersten Teil über Dennis Schröder, Stephen Curry und Co. +++

Die Dallas Mavericks hatten bereits vor der Saison mit Tyson Chandler und Chandler Parsons ihren Kader aufgerüstet, um die Spitzenteams im Westen anzugreifen. Dennoch waren Besitzer Marc Cuban und Team-Mananger Donnie Nelson noch nicht vollends zufrieden mit ihrem Spielerpersonal. Es fehlte die Schaltzentrale, einer wie Jason Kidd, mit dem die Mavs 2011 Meister wurden.

Fündig wurden die Mavericks kurz vor Weihnachten in Rajon Rondo, der mit den Boston Celtics 2008 die Meisterschaft gewonnen hat. Mit Rondo auf dem Fahrersitz rollt der Mavericks-Bus zwar offensiv teilweise noch etwas ruckeliger, dafür hat sich die Defensive signifikant verbessert. Seit dem Trade von Rondo haben die Mavericks eine Bilanz von 11:9, jedoch mussten die Mavs in dieser Zeit gegen viele Spitzenteams antreten.

Trotz der jüngsten Pleiten-Serie — insgesamt ist die Offensiv-Maschinerie der Mavs aber eine der besten der Liga. Die Texaner erzielen die zweitmeisten Punkte pro Partie und weisen das zweitbeste Offensiv-Rating auf (Punkte auf 100 Ballbesitze berechnet). Aktuell steht Dallas auf dem siebten Tabellenplatz der Conference (Bilanz 30:17). Im mit Favoriten gespickten Westen sind es auf den zweiten Platz allerdings auch nur drei Siege Rückstand.

Dirk Nowitzki überlässt Monta Ellis und Chandler Parsons etwas mehr Verantwortung, trifft aber wie eh und je (18,6 Punkte) und klettert in dieser Saison weiter die Leiter der besten All-Time-Scorer der NBA hinauf. Dort steht der 36-Jährige mittlerweile auf Rang sieben. Mit diesem Wurf erzielte er die Karrierepunkte 27.410 bis 27.412 und überholte Moses Malone.

Nachdem sich Jabari Parker von den Milwaukee Bucks im Dezember schwer verletzte, ist der Kanadier Andrew Wiggins der große Favorit auf den Titel "Rookie des Jahres". Nach Startschwierigkeiten, die für einen Neuling recht normal sind, kommt Wiggins immer besser mit der NBA-Spielweise zurecht. Im Jahr 2015 legte der Spieler der Minnesota Timberwolves bisher starke 19,2 Punkte, 4,9 Rebounds auf.

Jimmy Butler überraschte in dieser Saison: Der Edelverteidiger der Chicago Bulls zeigte, dass er auch im Angriff eine effektive Waffe sein kann und verbesserte seinen Punkteschnitt kurzerhand um sieben Punkte (von 13,1 auf 20,1 Punkte pro Partie). Dazu stiegen seine Wurf- und Dreierquote um jeweils gut sechs Prozentpunkte. Kein anderer NBA-Spieler hat seine Ausbeute in dieser Saison derart verbessern können. Da Derrick Rose immer noch nicht ganz zu alter Form zurückgefunden hat, ist Butler einer der Hauptgründe, warum Chicago dennoch Titelchancen im Osten hat.

Tristesse im Big Apple: Die New York Knicks spielen unterirdisch, liegen mit ihrer 9:37-Bilanz mit den Philadelphia 76ers auf dem letzten Rang im Osten. Die eigenen Fans buhen die Knicks aus und fordern die Entlassung von Rookie-Coach Derek Fisher. Die Hoffnungen der Anhänger liegen auf der kommenden Saison und möglichen Free Agents wie Marc Gasol.

Zu Beginn der Saison enttäuschten auch die hochfavorisierten Cleveland Cavaliers um Rückkehrer LeBron James. Das Triumvirat um James, Kyrie Irving und Kevin Love fand nicht direkt zueinander. Das Management reagierte und holte per Trade J.R Smith und Iman Shumpert, schickte den in Missgunst geratenen Dion Waiters nach Oklahoma. Dazu verpflichteten die Cavs noch Center Timofey Mozgov. Anfang 2015 verloren die Cavs zwar zunächst sechs Spiele in Serie. Nach der verletzungsbedingten zweiwöchigen Auszeit von James zeigte die Formkurve aber wieder nach oben (Bilanz insgesamt bei 27:20).

Kobe Bryant bewies auch nach der Diagnose seiner schweren Schulterverletzung Sinn für Humor. "Das kommt davon, wenn ich zu viel passe", schrieb der Laker-Star auf Twitter. Die Saison ist für Bryant gelaufen, er wird neun Monate ausfallen. Noch ist sogar unklar, ob der 36-Jährige überhaupt noch ein NBA-Spiel bestreiten wird.

This is what happens when I pass too much! #ShoulderShock thank u all for ur thoughts and prayers #team @DrinkBODYARMOR @Lakers #oneluv

Die Oklahoma City Thunder rangieren derzeit nur auf Rang zehn (23:23) der Western Conference, haben ein Spiel Rückstand auf die Phoenix Suns und den letzten Play-off-Platz. Grund für die schlechte Ausgangslage sind die langen Verletzungspausen von MVP Kevin Durant und Antreiber Russell Westbrook zu Beginn der Saison.

Jetzt sind beiden, die zur den Besten ihrer Zunft gehören, wieder an Bord und die Thunder versuchen das Feld von hinten aufzurollen. Auch wenn es am Ende nur für Rang acht reichen sollte: In den Play-offs wollen alle den Thunder aus dem Weg gehen. Oklahoma — vor der Saison einer der Topfavoriten — ist somit ein nicht geheimer Geheimtipp für den Titel.

Auch die Cleveland Cavaliers könnten in Richtung Play-offs noch einen Sprung nach vorne machen, da sich das Team langsam einzuspielen scheint.

Die Detroit Pistons starteten mies in die NBA-Saison 2014/2015, das Team spielte nicht gut, verlor die meisten Spiele (5:21), es gab interne Differenzen mit Power Forward Josh Smith. Dann hatte das Pistons-Management genug und entließ Smith — zu vollen Gehaltsbezügen. Diese Saison stehen ihm noch 13,5 Millionen Dollar, in den nächsten beiden Saisons 27 Millionen Dollar zu. Doch die Aktion zeigte Wirkung: Wie befreit gewannen die Pistons anschließend sieben Spiele in Serie. Seit Smiths Entlassung haben sie eine Bilanz von 12:9 und wieder Chancen auf die Play-offs.

0,2 Sekunden auf der Uhr? Kein Problem, dachte sich Utahs Trevor Booker und vollendete per zirkusreifen Trickwurf. Aber sehen Sie selbst:

Kevin Garnett vs. Dwight Howard: Es war ein bisschen wie auf dem Pausenhof früher. Garnett schubst Howard, Howard schubst Garnett, Garnett guckt böse, Howard böse zurück. Garnett wirft den Ball auf Howard, beide beleidigen sich. Es folgt eine Kopfnuss von Garnett, Howard antwortet mit einem Punch. Sofort stehen die Gangs der beiden Spieler bereit und schlichten. Bei Garnett kochen die Emotionen hoch, er muss gleich von mehreren Personen beruhigt werden. Am Ende will keiner angefangen haben und beide waren beleidigt. Garnett wurde für ein Spiel suspendiert, Howard musste eine 15.000-Dollar-Strafe blechen.

Der tanzende Steve Ballmer. Nein, der junge Mann in Reihe eins ist kein Maskottchen oder bezahlter Fan, sondern der Besitzer der Los Angeles Clippers. Dafür hat er im vergangenen Sommer zwei Milliarden US-Dollar hingelegt. Da lässt er es sich nicht nehmen, auch mal das Tanzbein zu schwingen.

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