Champions League Trotz Draxler-Ausfall: Schalke peilt Achtelfinale an

Lissabon · Mit der schweren Oberschenkelverletzung von Draxler vergrößern sich beim FC Schalke 04 wieder die Personalsorgen. Doch auch ohne den Jungstar, der operiert werden muss, will das Di-Matteo-Team in Lissabon punkten und einen Schritt Richtung Achtelfinale tun.

Julian Draxler vom FC Schalke 04 verletzt sich in der ersten Minute
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Draxler verletzt sich nach elf Sekunden

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Der FC Schalke 04 will sich durch den langen Ausfall von Julian Draxler nicht vom eingeschlagenen Erfolgsweg abbringen lassen. Gleichwohl war die schwere Verletzung des 21 Jahre alten Jungstars auch auf dem Weg nach Portugal am Dienstag noch ein großes Thema. "Natürlich ist es bitter, dass er uns jetzt fehlen wird", sagte Manager Horst Heldt vor dem Champions-League-Spiel bei Sporting Lissabon an diesem Mittwoch (20.45 Uhr/Live-Ticker).

Bei einer Untersuchung am Montag hatte Nationalmannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt die schlimmen Befürchtungen der Königsblauen bestätigt. Der Mittelfeldspieler erlitt einen Teilriss der rechten Semimembranosus-Sehne, der breiten Ursprungssehne des gleichnamigen Muskels an der inneren Oberschenkelrückseite. Draxler wurde bereits am Mittwoch in Tübingen operiert und fällt für den Rest des Jahres aus. Wenn der Heilungsverlauf optimal verläuft, könnte er frühestens in der Vorbereitung zur Rückrunde wieder ins Training einsteigen.

"Wir müssen mit dem Personal auskommen, das wir haben"

"Julian ist ein wichtiger Spieler für uns. Es tut uns leid, dass er sich so schwer verletzt hat", sagte Trainer Roberto di Matteo. Draxler hatte sich die schwere Verletzung bereits nach wenigen Sekunden im Bundesliga-Heimspiel gegen den FC Augsburg am vergangenen Freitag zugezogen. Kapitän Benedikt Höwedes forderte aber: "Wir müssen jetzt nicht klagen und müssen mit dem Personal auskommen, das wir haben."

Im Stadion Jose Alvalade XXI in der portugiesischen Metropole dürfte Chinedu Obasi wie schon gegen Augsburg Draxlers Position übernehmen. Ob Di Matteo noch weitere Wechsel plant, verriet er wie üblich nicht. Aber mangels Alternativen ist eine große Rotation ohnehin nicht möglich. Wenigstens traten Kevin-Prince Boateng und Sidney Sam die Reise mit an. An einer eher defensiven Marschroute dürfte es nach dem ungewöhnlichen Torspektakel beim glücklichen 4:3-Sieg im Hinspiel vor 14 Tagen indes kaum Zweifel geben. Auch wenn Di Matteo ankündigte: "Man muss sicher versuchen, auswärts ein Tor zu erzielen."

Mit einem Sieg beim derzeitigen Schlusslicht der Gruppe G (1 Punkt) hätte der Tabellen-Zweite Schalke (5) das Achtelfinal-Ticket wohl so gut wie sicher. Wenn man davon ausgeht, dass Spitzenreiter FC Chelsea (7) bei NK Maribor (2) gewinnt.

Klaas-Jan Huntelaar warnt vor den Portugiesen, auch wenn Sporting am Wochenende in der Liga mit dem 0:3 bei Vitoria Guimaraes eine empfindliche Niederlage kassierte und gegen Schalke zudem den gesperrten Innenverteidiger Mauricio ersetzen muss. "Es wird nicht einfach in Lissabon. Sie stehen unter Druck und wollen die Partie gegen uns natürlich unbedingt gewinnen. Besonders nach dem aus ihrer Sicht unglücklichen Hinspiel", betonte der niederländische Torjäger.

Auch Jan Kirchhoff glaubt, dass die Mannschaft von Marco Silva auf Wiedergutmachung aus ist: "Die Elfmeter-Entscheidung vom Hinspiel wird für die Motivation des Gegners mit Sicherheit eine Rolle spielen, aber das muss uns egal sein. Wir werden mit genauso viel Schaum vor dem Mund spielen." Atsuto Uchida, der gegen Augsburg das 1:0-Siegtor mit einer Energieleistung vorbereitet hatte, sieht es genauso, formulierte es nur etwas eleganter: "Wir wollen in Lissabon so hartnäckig wie gegen Augsburg spielen und gewinnen."

Die Mannschaftsaufstellungen:

Sporting: 1 Patricio - 41 Cedric, 29 Sarr, 26 Oliveira, 4 Jefferson - 23 Adrien, 14 William, 17 Joao Mario - 77 Nani, 9 Slimani, 36 Mane. - Trainer: Silva

Schalke: 1 Fährmann - 22 Uchida, 4 Höwedes, 33 Neustädter, 23 Fuchs - 12 Höger, 15 Aogo - 13 Choupo-Moting, 7 Meyer, 20 Obasi - 25 Huntelaar. - Trainer: Di Matteo

Schiedsrichter: Paolo Tagliavento (Italien)

(dpa)
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