Präsentation des WM-Logos Für die Fifa gehört die Krim schon zu Russland

Moskau · Für den Fußball-Weltverband Fifa gehört die Krim schon nicht mehr zur Ukraine, sondern bereits zu Russland. In einem Video, das bei der Präsentation des Logos für die WM 2018 gezeigt wurde, gehörte die Krim zum russischen Staatsgebiet.

Eindeutig zu sehen: Die Krim (links unten) gehört im Video der Fifa bereits zu Russland.

Eindeutig zu sehen: Die Krim (links unten) gehört im Video der Fifa bereits zu Russland.

Foto: Fifa TV

In dem Video ist zu Beginn des Videos zu sehen, wie ein Fußball aus dem Maracana-Stadion in Rio de Janeiro, wo Deutschland durch ein 1:0 nach Verlängerung im Finale gegen Argentinien Weltmeister geworden ist, nach Russland fliegt. Für wenige Sekunden sieht der Zuschauer den westlichen Teil des WM-Gastgebers 2018 von seinen Nachbarländern abgehoben.

Im vergangenen Februar kam es auf der Halbinsel im Schwarzen Meer zu Bestrebungen der überwiegend pro-russischen Bevölkerung, sich Russland anzuschließen. Offiziell gehört die Krim allerdings seit Auflösung der Sowejtunion im Jahr 1991 zur Ukraine. Bei einem Referendum im März 2014 stimmten mehr als 96 Prozent der Krim-Bewohner nach Angaben des Leiters der Abstimmunskommission für einen Anschluss an Russland — Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, Großbritannien und die USA sowie die Präsidenten des Europarates und der EU-Kommission erklärten allerdings bereits zuvor, das Referendum der Krim nicht anerkennen zu wollen.

Putin verspricht Abschluss der Bauarbeiten

Bei der Präsentation in Russland traf Kremlchef Wladimir Putin auch auf Fifa-Präsident Joseph Blatter, dem er den fristgerechten Abschluss aller Bauarbeiten für die WM versprochen hat. Er sei überzeugt, dass die zwölf WM-Stadien in den elf Austragungsorten sowie die Infrastruktur "auf höchstem Niveau" fertiggestellt würden, sagte Putin am Dienstag.

Der russische Präsident kündigte umfassende Schutzmaßnahmen während des Turniers an. "Sie sollen effektiv sein, ohne Sportler und Fans zu belästigen", unterstrich der frühere Geheimdienstchef Putin. Bei den Olympischen Winterspielen im Februar in Sotschi hatte Russland etwa 40.000 Sicherheitskräfte im Einsatz.

Blatter erteilte in Moskau Forderungen nach einem politischen Boykott der WM in Russland eine Absage. Solche Aufrufe hätten noch nie einen positiven Effekt gehabt, sagte er der Agentur Tass zufolge. Der Fußball-Weltverband unterstütze Russland. "Wir vertrauen dem Land und seiner Führung", meinte der Schweizer Blatter.

In den vergangenen Monaten waren von internationalen Politikern wiederholt Forderungen laut geworden, die WM zu boykottieren oder Russland das Turnier ganz zu entziehen. Hintergrund ist die blutige Krise in der Ukraine. Moskau unterstützt die dortigen Separatisten.

(dpa/spol)
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