Nach dem mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktbericht hat der Dax am Freitag im Minus geschlossen. So verlor das Kursbarometer 0,62 Prozent auf 6057 Punkte.

Die Furcht vor einer Eskalation der Schuldenkrise haben den Kurs des Euro am Freitagnachmittag weiter gedrückt. Die Gemeinschaftswährung fiel erstmals seit dem 10. September 2010 unter die Marke von 1,27 Dollar, stabilisierte sich wenig später aber leicht über dieser Notierung. Die Herabstufung der Bonität Ungarns durch die Ratingagentur Fitch machte die Investoren nervös.

Mitten in der Kredit- und Medienaffäre sind gegen Bundespräsident Christian Wulff nun auch Vorwürfe wegen seiner früheren Tätigkeit als VW-Aufsichtsrat laut geworden.

Wenige Monate vor der Präsidentenwahl macht Frankreichs Präsident Sarkozy Druck. Er will nach Angaben seines Beraters Finanztransaktionen notfalls auch im Alleingang besteuern. In Berlin, aber auch in Rom stoßen die Pläne jedoch auf Skepsis.

Die Arbeitslosenquote in den USA ist überraschend deutlich gesunken. Die Rate ging im Dezember auf 8,5 Prozent zurück - seit Februar 2009 lag sie nicht mehr derart niedrig.Noch im November betrug die revidierte Quote 8,7, teilte das US-Arbeitsministerium am Freitag in Washington mit. Im Dezember wurden 200 000 neue Jobs geschaffen.

Rekordabsatz von VW und Daimler, Comeback für den US-Markt, Boom in China: Die Autokonjunktur brummt. Auch Indien ist ein aufstrebender Markt. Doch 2012 werden weltweit Risiken erwartet.

In Brasilien ist die Inflationsrate im vergangenen Jahr auf den höchsten Stand seit 2004 gestiegen. Die Verbraucherpreise zogen 2011 insgesamt um 6,5 Prozent an, wie das staatliche Institut für Geografie und Statistik (IBGE) am Freitag mitteilte. Dies sei die höchste Rate seit 2004. Damals lag sie bei 7,6 Prozent. Auch im Vorjahresvergleich war es ein Anstieg, denn 2010 erreichte die Inflationsrate 5,91 Prozent. In der inzwischen sechstgrößten Volkswirtschaft der Welt hatte die Zentralbank 2011 mehrmals die Leitzinsen gesenkt, um die Wirtschaft anzukurbeln. Für das abgelaufene Jahre wird mit einem Wirtschaftswachstum von etwa 3 Prozent gerechnet.

Die Ratingagentur Fitch hat Ungarns Kreditwürdigkeit am Freitag auf Ramschniveau abgestuft. Die Bewertung wurde von "BB+" auf "BBB-" gesenkt, wie die Agentur mitteilte.

Der Sportwagenhersteller Porsche hat im vergangenen Jahr auf seinem Heimatmarkt einen Verkaufsrekord aufgestellt. Gegenüber dem Vorjahr stiegen die Neuzulassungen in Deutschland um 15 Prozent auf 18.690 Fahrzeuge, wie Porsche am Freitag in Stuttgart mitteilte.

Vor dem wichtigen US-Arbeitsmarktbericht am Freitagnachmittag ist der deutsche Aktienmarkt am Freitag freundlich gestartet. Angeführt von zulegenden Versorgertiteln stieg der Dax in den ersten Minuten um 0,37 Prozent auf 6118 Punkte. Der MDax gewann 0,14 Prozent auf 9184 Punkte. Der TecDax stieg um 0,31 Prozent auf 709 Punkte.

Der US-Aluminiumriese Alcoa fährt seine Produktion wegen sinkender Metallpreise und einer schwächeren Nachfrage zurück. Alcoa werde ein Werk in Tennessee schließen und weltweit die Schmelzkapazität um zwölf Prozent senken.

Im Jahr 2010 hatte Bayer-Chef Marijn Dekkers die Streichung von 1700 Stellen in Deutschland angekündigt. Widerstand regt sich bei der Pharma-Tochter HealthCare: Dort sollen trotz guter Aufträge 700 Stellen wegfallen.

Rund drei Wochen nach der Ankündigung, ein stillgelegtes Werk in Detroit wieder in Betrieb zu nehmen, hat der US-Autobauer Chrysler die Schaffung von weiteren 1250 Stellen an dem Standort angekündigt.

Der Elektronik-Riese Samsung hat mit starken Geschäftszahlen seine Stellung als Smartphone-Weltmarktführer gefestigt. Für das vierte Quartal gab das südkoreanische Unternehmen am Freitag eine Prognose für Gewinn und Umsatz über den Schätzungen bekannt.

Im Interview mit unserer Redaktion spricht der scheidende Chef der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, Strompreiserhöhungen durch die Energiewende.

Paris (dpa). Der Titel des weltgrößten Flugzeugbauers geht zum wiederholten Male an Airbus. Der US-Erzrivale Boeing konnte die Zahl seiner Auslieferungen im vergangenen Jahr zwar auf 477 Maschinen steigern, wie der Konzern gestern verkündete. Doch Airbus kommt nach Angaben aus Branchenkreisen auf mehr als 530 Jets. Es seien "einige Exemplare" mehr ausgeliefert worden als ursprünglich geplant, hieß es. Boeing dagegen erfüllte seine eigene, zuletzt noch gesenkte Planung von rund 480 Maschinen nur knapp. Im Jahr zuvor hatten 462 Maschinen die Werkshallen der Amerikaner verlassen. Airbus wird am 17. Januar genaue Zahlen verkünden.

Die gute Verbraucherstimmung und die niedrigen Arbeitslosenzahlen tragen den deutschen Einzelhandel. Die Branche steigerte ihre Erlöse im vergangenen Jahr um 2,8 Prozent und schaffte damit nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes den größten Umsatzsprung seit Beginn der gesamtdeutschen Berechnungen 1994, wie die Statistiker gestern in Wiesbaden berichteten. Da die Verbraucherpreise gleichzeitig deutlich anzogen, dürfte der Umsatz real aber nur 1,2 Prozent über dem Vorjahreswert liegen. Dieser inflationsbereinigte Wert war zuletzt vor elf Jahren übertroffen worden. 2004 hatte das reale Plus bei 2,0 Prozent gelegen.

Im Jahr 2010 hatte Bayer-Chef Marijn Dekkers die Streichung von 1700 Stellen in Deutschland angekündigt. Da Kündigungen ausgeschlossen sind, braucht er die Gewerkschaften. Widerstand regt sich bei der Pharma-Tochter Health Care: Dort sollen trotz guter Aufträge 700 Stellen wegfallen.

Sofia (dpa). Bulgarien hat den Bau eines neuen Atommeilers in Kosloduj statt des mit Russland geplanten Kernkraftwerks Belene in Aussicht gestellt. "Für mich ist Kosloduj der logischere, billigere und vernünftigere Standort für einen neuen Block", sagte Energieminister Trajtscho Trajkow. RWE hatte auch eine Beteiligung an Belene geplant, war aber nach Kritik von Aktionären und Umweltschützern aus dem Projekt ausgestiegen.

London (dpa). Bei dem größtenteils verstaatlichten britischen Geldhaus Royal Bank of Scotland (RBS) stehen einem Bericht der "Financial Times" zufolge weitere 10 000 Stellen auf der Kippe. Die Bank stehe kurz davor, das Investmentbanking zu stutzen, schrieb die Zeitung unter Berufung auf informierte Kreise. Vor allem das Geschäft mit Aktien solle stark zurückgefahren oder ganz eingestellt werden. Insgesamt soll das Geschäftsvolumen im Investmentbanking fast halbiert werden. Zuletzt arbeiteten in dem Bereich rund 19 000 Menschen. RBS-Chef Stephen Hester nehme für den Abbau der Stellen Kosten von bis zu zwei Milliarden Pfund in Kauf, heißt es.

Stuttgart (dapd). Für Mercedes-Benz war 2011 das erfolgreichste Jahr der Firmengeschichte. Insgesamt wurden 1,36 Millionen Fahrzeuge an Kunden übergeben, wie der Konzern gestern mitteilte. Das waren etwa 77 000 mehr als im bisherigen Rekordjahr 2007. Alleine die Marke Mercedes-Benz konnte Monat für Monat den Absatz steigern und stellte mit 1,26 Millionen Fahrzeugen ebenfalls einen Rekord auf. Zum Konzern gehören auch die Marken Smart und Maybach — beide übertrafen die gewünschten Absatzzahlen. Der Daimler-Vorstandsvorsitzende Dieter Zetsche glaubt an eine Fortsetzung des Trends in diesem Jahr. Wachstumstreiber waren 2011 erneut die Absatzmärkte in Brasilien, Russland, Indien und China.

Die schwedische Möbelhauskette Ikea hat weltweit 1,2 Millionen "Antilop"-Kinderhochstühle zurückgerufen. Bei ihnen könnten sich die Sitzgurte unerwartet öffnen. Dies könnte zu Stürzen führen, teilte der Konzern mit. In Deutschland sind 108 000 Stühle betroffen. Dem Unternehmen lägen Berichte über acht Fälle vor, in denen sich die Schnalle des Gurtes geöffnet habe, sagte eine Ikea-Sprecherin. Drei Kinder seien leicht verletzt worden, als sie aus dem Stuhl gefallen seien. Der Stuhl wurde in Deutschland zum Preis von 11,99 Euro verkauft. Betroffen seien Exemplare, die von Juli 2007 bis November 2009 mit der Nummer 17389 hergestellt worden seien, hieß es. Lieferantennummer und Produktionsdatum seien auf der Unterseite des Sitzes zu finden. Kunden werden in den Einrichtungshäusern entschädigt. (dapd)

Am 20. Januar müssen die europäischen Banken, bei denen die kontinentale Bankenaufsicht EBA ein mehr oder minder großes Kapitalloch entdeckt hat, mitteilen, wie sie die Lücke schließen wollen. Zu diesen Instituten zählt auch die italienische HypoVereinsbank-Mutter Unicredit, die acht Milliarden Euro frisches Kapital braucht. Doch das Vertrauen der Investoren in die Geldwirtschaft hat massiv gelitten, und deshalb muss Unicredit die Anleger schon mit immensen Rabatten locken. Die Folge: Neue Aktien werden für nur noch 1,94 Euro angeboten, das sind mehr als 40 Prozent weniger als der Preis, der sich rechnerisch aus dem aktuellen Aktienkurs und dem bisher geplanten Emissionspreis für die neuen Aktien ergeben würde.

Der griechische Ministerpräsident Lucas Papademos hat vor einer "unkontrollierten Staatspleite" gewarnt und von den Gewerkschaften mehr Sparanstrengungen gefordert. Sonst gebe es keine Hilfe. Der Euro stürzte auf den tiefsten Satnd seit September 2010.

Interview Der scheidende Chef der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, schließt starke Preiserhöhungen durch die Energiewende aber aus

Jüchen (angr). Der Insolvenzverwalter des Jüchener Motorrad-Spezialisten Polo verbucht einen ersten Erfolg. Wie unsere Zeitung aus der Unternehmensspitze erfuhr, gewährt die Hausbank dem angeschlagenen Lieferer von Motorrad-Zubehör einen Massenkredit über neun Millionen Euro. Die Finanzspritze sichere das Saisongeschäft, hieß es. Einzelheiten dazu will der vorläufige Insolvenzverwalter Horst Piepenburg heute bekanntgeben. Derzeit rechne man damit, dass das Insolvenzverfahren Anfang Februar eröffnet werde. Die Chancen zur Rettung Polos sind damit gestiegen. Polo beschäftigt bundesweit 800 Mitarbeiter, davon 233 in der Jüchener Zentrale. Am 6. Dezember hatte Geschäftsführer Klaus Esser die Eröffnung des Insolvenzverfahrens beantragt.

Der deutsche Mode- und Einrichtungsfilialist Strauss Innovation hat einen neuen Besitzer. Die US-Investmentfirma Sun Capital teilte mit, sie habe sowohl die Beteiligungen des schwedischen EQT Opportunity Fonds als auch die Minderheitsanteile der Familie Geringhoff erworben. Die zuständigen Wettbewerbsbehörden hätten der Übernahme bereits zugestimmt. Zum Kaufpreis machte die US-Firma keine Angaben. In Unternehmenskreisen war zuletzt von einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag die Rede gewesen. Die Amerikaner wickeln den Deal über die Tochtergesellschaft Sun European ab.

Der Schweizer Notenbankchef Philipp Hildebrand lehnt in der Affäre um umstrittene Devisengeschäfte seiner Familie einen Rücktritt ab. In einer ersten öffentlichen Stellungnahme zu den Anschuldigungen räumte er gestern moralische Fehler ein, die Regularien habe er aber immer eingehalten. "Ich bin mir keiner rechtlichen Verfehlungen bewusst", sagte Hildebrand und gab sich bei einer Pressekonferenz kämpferisch.

Wer den Namen Oetker hört, der denkt — zumindest wenn er der älteren Generation angehört — vermutlich in erster Linie an Backpulver, für dessen dauerhafte Verwendung das familieneigene Verfahren vor mehr als einem Jahrhundert patentiert wurde. Oder an Biermarken wie Radeberger und Schlösser, an Bionade und Wodka Gorbatschow. An das Düsseldorfer Bankhaus Lampe oder an die Douglas-Parfümerien, an denen Oetker heute eine Sperrminorität hält.