Diamond-League-Meeting in Rom Harting deklassiert die Konkurrenz
Rom · Diskus-Olympiasieger Robert Harting hat beim Europa-Auftakt der Diamond League in Rom einen beeindruckenden Sieg über seinen polnischen Dauerrivalen Piotr Malachowski gefeiert.
Leichtathletik-WM 2013: Harting zerreißt wieder sein Trikot
Der dreimalige Weltmeister aus Berlin steigerte seine Saisonbestmarke um acht Zentimeter auf 68,36 m und lag damit deutlich vor dem zweitplatzierten Polen (65,86). Der WM-Vierte Martin Wierig (Magdeburg/64,64) kam auf Platz vier.
Harting nahm damit Revanche für die Niederlage Mitte Mai in Halle/Saale. Dort hatte er sich mit 68,28 m Ex-Europameister Malachowski geschlagen geben müssen, der seitdem mit 69,28 m Weltjahresbester ist. Harting und Malachowski treffen am Sonntag im niederländischen Hengelo erneut aufeinander, dort war der Pole im Vorjahr mit 71,84 m auf Platz sechs der "ewigen" Bestenliste geklettert.
Für ein zweites Highlight aus deutscher Sicht sorgte in Rom Homiyu Tesfaye. Der WM-Fünfte aus Frankfurt kratzte bei hochsommerlichen Temperaturen im Stadio Olimpico über 1500 m am 34 Jahre alten deutschen Rekord von Thomas Wessinghage. Der gebürtige Äthiopier steigerte als Vierter seine Bestleistung um 1,35 Sekunden auf 3:31,98 Minuten und blieb nur vier Zehntel über Wessinghages Bestmarke (3:31,58).
Hinter Harald Hudak, der 1980 3:31,96 lief, setzte sich der 20-Jährige auf Platz drei der "ewigen" deutschen Bestenliste. Sieger in Rom wurde der frühere Vizeweltmeister Silas Kiplagat aus Kenia in 3:30,44 Minuten.
Hochspringer sorgt für Highlight
Für den Höhepunkt aus internationaler Sicht sorgte der katarische Hochspringer Mutaz Essa Barshim. Der Hallenweltmeister siegte mit 2,41 m, stellte einen Asienrekord auf und die Jahresweltbestleistung des Russen Iwan Uchow ein. Nur Javier Sotomayor (Kuba/2,45) und der Schwede Patrick Sjöberg (2,42)
sprangen jemals höher.
Im Kugelstoßen musste sich die WM-Zweite Christina Schwanitz (Erzgebirge) einmal mehr der viermaligen Weltmeisterin Valerie Adams aus Neuseeland geschlagen geben. Schwanitz kam mit 19,60 m hinter Adams (20,01) auf Platz zwei.
Ebenfalls Zweite wurde Stabhochspringerin Lisa Ryzih (Ludwigshafen) mit 4,60 m hinter Hallenweltmeisterin Yarisley Silva (Kuba), die mit 4,70 m eine Jahresweltbestleistung erzielte. Silke Spiegelburg, Titelverteidigerin der Diamond League wurde mit 4,50 m Dritte, sowohl Ryzih als auch Spiegelburg schafften damit die Norm für die EM in Zürich (12. bis 17. August).
Keine Chance hatte die deutsche Topsprinterin Verena Sailer (Mannheim), die in 11,36 Sekunden über 100 m in einem Top-Feld Neunte und Letzte wurde. Der Sieg ging bei leichtem Rückenwind überraschend in 11,05 an Tori Bowie aus den USA, Weltmeisterin Shelly-Ann Fraser-Pryce (Jamaika) wurde nur Achter (11,19). Über 100 m der Männer bestätigte Athen-Olympiasieger Justin Gatlin (USA) als Erster mit 9,91 Sekunden seine Top-Form.
Weitere Jahresweltbestleistungen erzielten im WM-Stadion von 1987 US-Aufsteiger Brianna Rollins über 100 m Hürden (12,53 Sekunden), die Jamaikanerin Kaliese Spencer über 400 m Hürden (53,97) und die zweifache Hallen-Weltrekordlerin Genzebe Dibaba (Äthiopien) über 5000 m (14:34,99 Minuten)
