French Open Williams wackelt, Scharapowa fällt, Federer siegt

Paris · Maria Scharapowa erwischte einen "schlechten Tag im Büro", Roger Federer war dagegen nach einer kurzen Nacht hellwach: Während die Titelverteidigerin aus Russland bereits im Achtelfinale der French Open an der Tschechin Lucie Safarova scheiterte, gewann der Maestro aus der Schweiz die Fortsetzung seines Duells mit Gael Monfils 6:3, 4:6, 6:4, 6:1 und zog zum elften Mal ins Viertelfinale von Roland Garros ein.

Maria Scharapowa unterliegt bei French Open Lucie Safarova
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Safarova wirft Scharapowa raus

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Die Weltranglistenzweite Scharapowa verpasste nach drei aufeinanderfolgenden Finalteilnahmen in Paris die Runde der besten Acht. Nach dem 6:7 (3:7), 4:6 gratulierte sie Fed-Cup-Siegerin Safarova fair zum Sieg. "Sie hat auf einem höheren Level konstanter gespielt. So sieht es aus, wenn man einen schlechten Tag im Büro hat", sagte Scharapowa.

Ihre Erkältung, die sie seit Turnierbeginn plagt, wollte die 28-Jährige nicht als Ausrede gelten lassen: "Darüber will ich nicht sprechen, ich glaube auch nicht, dass es einen großen Unterschied gemacht hat. Ich habe das Beste gegeben, was ich konnte."

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Foto: afp, lab/ql

Linkshänderin Safarova, die in der Runde zuvor Sabine Lisicki (Berlin) mit ihren Winkelschlägen aus dem Turnier geworfen hatte, schaffte zum ersten Mal den Sprung ins Viertelfinale der French Open.

Am Dienstag trifft sie auf die Spanierin Garbine Muguruza. Die 21-Jährige gewann nach ihrem Sieg über Mitfavoritin Angelique Kerber (Kiel) auch ihr Achtelfinale gegen Flavia Pennetta aus Italien 6:3, 6:4 und zog wie im vergangenen Jahr in die Runde der besten Acht ein.

Achtelfinal-Aus für Wimbledonsiegerin Kvitova

Ebenfalls ausgeschieden ist Wimbledonsiegerin Petra Kvitova . Die Tschechin verlor am Montagabend in Paris gegen die Schweizer Senkrechtstarterin Timea Bacsinszky mit 6:2, 0:6, 3:6.

Bacsinszky trifft im Kampf um den Einzug ins Halbfinale am Mittwoch auf die Belgierin Alison Van Uytvanck, die als Nummer 93 der Welt völlig unerwartet im Viertelfinale steht.

Top-Favoritin Serena Williams aus den USA quält sich derweil weiter. Im Achtelfinale gewann sie gegen ihre Landsfrau Sloane Stephens nach einer erneut durchwachsenen Vorstellung auch das dritte Match nacheinander nur in drei Sätzen. Nach genau zwei Stunden verwandelte Williams ihren ersten Matchball zum 1:6, 7:5, 6:3.

Im Viertelfinale am Mittwoch trifft die 19-malige Grand-Slam-Siegerin auf die Italienerin Sara Errani, die Julia Görges (Bad Oldesloe) mit 6:2, 6:2 als letzte Deutsche aus dem Turnier geworfen hatte. Die Weltranglistenerste Williams hat das zweite Grand-Slam-Turnier des Jahres im Stade Roland Garros zweimal (2002 und 2013) gewonnen.

Federer gewinnt Fortsetzung gegen Monfils

Dort steht auch Federer nach einem überzeugenden Sieg über den französischen Publikumsliebling Monfils. Das mit Spannung erwartete Achtelfinalmatch war nach einem verregneten Tag am Sonntagabend wegen Dunkelheit nach dem zweiten Tag abgebrochen worden. "Gestern waren die Bedingungen schwierig, es deutete sich schon am Anfang an, dass wir nicht zu Ende spielen könnten", sagte Federer, der die Hängepartie deutlich besser als Monfils verkraftete.

Kaum fünf Minuten waren gespielt, da hatte er seinem Gegner erstmals den Aufschlag abgenommen. Nach insgesamt 2:10 Stunden Spielzeit verwandelte Federer seinen zweiten Matchball zum vierten Sieg im vierten Aufeinandertreffen mit Monfils in Roland Garros. Nach seinen Erfolgen 2008, 2009 und 2011 war Federer stets ins Finale eingezogen. Ein gutes Omen?

Im Viertelfinale am Dienstag trifft der 17-malige Grand-Slam-Sieger auf seinen Landsmann Stan Wawrinka, der bereits einen Tag zuvor gegen den Franzosen Gilles Simon in drei Sätzen (6:1, 6:4, 6:2) gewonnen hatte. "Ich fühle mich körperlich noch immer frisch und freue mich auf das Match morgen", sagte Federer, "ich weiß, wie anstrengend es werden kann, aber ich glaube, ich kann hier noch eine Menge Tennis spielen".

Die Bilanz spricht klar für Federer. Von 18 Vergleichen hat der 33-Jährige 16 für sich entschieden. "Natürlich ist das ein besonderes Spiel. Ich wünschte, es wäre ein Halbfinale", sagte Federer.

Ebenfalls in der Runde der besten Acht steht Mitfavorit Andy Murray. Der München- und Madrid-Sieger aus Schottland bezwang den Franzosen Jeremy Chardy 6:4, 3:6, 6:3, 6:2. Murray bekommt es nun mit dem spanischen Dauerläufer David Ferrer zu tun, der US-Open-Champion Marin Cilic (Kroatien) beim 6:2, 6:2, 6:4 keine Chance ließ.

(sid)
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