Uefa entscheidet am Freitag Die wichtigsten Fragen zur EM-Vergabe

Frankfurt/Main · Weil die Fußball-Europameisterschaft 60 Jahre alt wird, soll 2020 erstmals in ganz Europa und nicht in nur einem Land gespielt werden. Die Uefa entscheidet am Freitag über die Spielorte. Sie vergibt ein Finalpaket (beide Halbfinals und das Endspiel) und zwölf Standardpakete (drei Gruppenspiele und eine Partie der K.0.-Runde).

Fragen und Antworten EM-Bewerbung 2020
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Foto: dpa, mum sv jhe nic

Wer hat sich beworben? Insgesamt 19 Länder, darunter Aserbaidschan (mit der Hauptstadt Baku) und Mazedonien (Skopje) aber auch "Fußballgrößen" wie Italien (Rom), Spanien (Bilbao) und Deutschland mit der Münchner Allianz Arena. 17 Nationen wollen nur ein Standardpaket. Der Deutsche Fußball-Bund könnte mit den Engländern ums Finale konkurrieren. Auf der eigenen Webseite macht der DFB aber schon Werbung für London.

Warum unterstützt der DFB London? Der DFB will mit aller Macht die EM 2024. Die deutschen Funktionäre wollen den Engländern für das Finalpaket 2020 den Vortritt lassen, weil sie sich Unterstützung des englischen Verbands für die eigene Bewerbung um 2024 versprechen. Es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass ein Land das Finale 2020 ausrichtet und auch noch das Turnier vier Jahre später bekommt. Es gibt wenige Länder in Europa, die in der Lage sind, eine Europameisterschaft allein zu stemmen.

Die deutschen Chancen 2020? Ein Standardpaket kann der DFB bereits buchen. München gilt nicht erst seit dem "Sommermärchen 2006" als perfekter Gastgeber. Unterkünfte, Gastronomie, ein internationaler Flughafen und natürlich ein hochmodernes Stadion sind vorhanden und liegen allesamt über dem Standard. An der Arena im Stadtteil Fröttmaning müssten, wenn überhaupt, nur geringfügige Modernisierungen vorgenommen werden. Die Anbindung der Spielstätte an den öffentlichen Nahverkehr ist schon jetzt vorbildlich.

Wie wird ganz Europa abgedeckt? Um zu gewährleisten, dass 2020 in allen Regionen gespielt werden kann, werden die 19 Kandidaten in sechs bis acht geografische Zonen eingeteilt. Diese umfassen jeweils mindestens zwei Spielorte.

Die Bewerber um 2020: Aserbaidschan/Baku, Belgien/Brüssel, Bulgarien/Sofia, Dänemark/Kopenhagen, Deutschland/München, England/London, Irland/Dublin, Israel/Jerusalem, Italien/Rom, Mazedonien/Skopje, Niederlande/Amsterdam, Rumänien/Bukarest, Russland/St. Petersburg, Schottland/Glasgow, Schweden/Stockholm, Spanien/Bilbao, Ungarn/Budapest, Wales/Cardiff, Weißrussland/Minsk.

Was geschieht 2024? Es gibt eigentlich keine Zweifel, dass Deutschland alle Möglichkeiten für eine perfekte Ausrichtung der Europameisterschaft hat. Eine EM auf heimischem Boden gab es für den dreimaligen Europameister bislang nur 1988. Damals wurden die Niederlande Titelträger, das Finale fand in München statt. Allerdings will sich wohl auch der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) mit Hamburg oder Berlin für die Olympischen Sommerspiele im gleichen Jahr bewerben. Das könnte - innerhalb der Uefa und des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) - vielleicht ein bisschen viel des Guten sein. Auch wenn DFB und DOSB beteuern, einem deutschen "Sportjahr 2024" stünde nichts im Wege.

(sid/dpa/RP)
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