Olympia 2024 Paris und Los Angeles sind Hamburg deutlich voraus

Düsseldorf · Die Bewerber um die Olympischen Spiele 2024 stehen jetzt fest. Europa oder die USA werden das Rennen machen.

Hamburgs Olympia-Konkurrenten im Kurzporträt
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Foto: dpa, isl cv

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat die Bewerber um die Sommerspiele 2024 bekanntgegeben. Neben Hamburg sind das Los Angeles, Paris, Rom und Budapest. Die Entscheidung über den Gastgeber fällt im Jahr 2017.

Wer sind die Favoriten? Paris, Gastgeber 1900 und 1924, gilt nach drei gescheiterten Bewerbungen seit 1992 als erster Anwärter. Kaum schlechter sind die Chancen von Los Angeles, das 1932 und 1984 Gastgeber war. Für die Kalifornier sprechen die olympische Erfahrung und die Tatsache, dass das US-Fernsehen der größte Geldgeber des IOC ist.

Wie stehen Hamburgs Chancen? Sie sind bestenfalls mittelprächtig. 2024 findet voraussichtlich die Fußball-EM in Deutschland statt. Zwei Großereignisse im selben Jahr im selben Land sind sportpolitisch kaum zu vermitteln. Doch die 2024er-Kampagne könnte ein Vorlauf sein für eine aussichtsreichere Bewerbung um 2028. Wichtig ist, dass die Hamburger Bürger bei einer Abstimmung am 29. November ein deutliches Votum für Olympia abgeben.

Könnten Deutschlands Chancen noch steigen? Unvorhersehbare Ereignisse könnten die Situation natürlich noch verändern. Die Deutschen dachten ja auch, sie hätten keine Chance auf 2020 und verzichteten auf eine Bewerbung. Dabei hatten die Anwärter, die ins Rennen gingen, alle einen Makel: Madrid durch Spaniens schwere Wirtschaftskrise, Istanbul wegen der Terrorgefahr und Tokio, das sich durchsetzte, durch den Atomunfall in Fukushima. Einige Beobachter sagen, dass eine deutsche Bewerbung um die Sommerspiele 2020 im Nachhinein sehr aussichtsreich gewesen wäre.

Warum gibt es nur Bewerbungen aus Europa und den USA? Asien hat keine Chance, weil der Kontinent die Winterspiele 2018 und 2022 sowie die Sommerspiele 2020 ausrichtet. Für 2028 wird eine Bewerbung des Golfstaats Katar erwartet. Südafrika bringt derzeit nicht die Kraft für eine Bewerbung zum Beispiel mit Durban auf. Alle anderen afrikanischen Staaten sind weit davon entfernt, so ein Ereignis stemmen zu können. Europa hat zuletzt 2004 (Athen) Sommerspiele ausgerichtet. Nach 20 Jahren wäre der Kontinent wieder mal an der Reihe.

Was würden Hamburg und Deutschland die Spiele kosten? Für das Referendum am 29. November verspricht Alfons Hörmann, der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB), "ein genaues Bild, was die Spiele an Kosten und Nutzen bringen". Eine konkrete Ansage sind die Macher bislang schuldig geblieben. Allein die Bewerbung kostet 50 Millionen Euro.

(bei)
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