Alle Wirtschaft-Artikel vom 15. Januar 2004
Gewinn der Bundesbank bricht ein

Hans Eichel erhält weniger GeldGewinn der Bundesbank bricht ein

Frankfurt/Main (rpo). Wieder eine schlechte Nachricht für Finanzminister Hans Eichel: Der Gewinn der Bundesbank ist eingebrochen. Das Institut wird Eichel deshalb viel weniger Geld überweisen, als der zunächst eingeplant hatte.Eichel bekommt für seinen Etat 2004 weniger als drei Milliarden Euro Gewinn überwiesen und damit weit weniger als von ihm eingeplant. Das zuständige Mitglied des Bundesbankvorstands, Hans Georg Fabritius, sagte der "Börsen-Zeitung" (Freitagausgabe): "Unser Gewinn für 2003 wird deutlich niedriger als im Vorjahr sein und auch deutlich unter 3,5 Milliarden Euro liegen." Diesen Betrag hatte Eichel in den Haushaltsplan für dieses Jahr eingestellt. 2001 war der Bundesbank-Gewinn mit 11,2 Milliarden Euro außerordentlich hoch ausgefallen und sank dann 2002 auf 5,4 Milliarden Euro. Fabritius erläuterte, Ursache für den Gewinneinbruch seien vor allem geringere aus- und inländische Zinserträge sowie die Notwendigkeit, hohe Abschreibungen auf Devisenreserven vorzunehmen, deren Wert sich durch die Dollar-Abwertung deutlich vermindert habe.

Deutscher Aktienmarkt legt leicht zu

TUI führt Liste der Verlierer anDeutscher Aktienmarkt legt leicht zu

Frankfurt/New York (rpo). Der deutsche Aktienindex DAX konnte sich am Donnerstag leicht verbessern und hat mit einem Plus von 0,4 Prozent bei 4069 Punkten geschlossen.Am Nachmittag war der DAX noch auf 4077 Zähler geklettert und stand damit so hoch wie seit Juli 2002. Deutliche Kursgewinne der Versicherungs- und Bankenaktien stützten den Markt, sagten Händler. Zudem seien die US-Arbeitsmarktdaten besser als erwartet ausgefallen. Der TecDAX verbesserte sich um 0,7 Prozent auf 586,95 Punkte und der MDAX legte ebenfalls um 0,3 Prozent auf 4619,12 Zähler zu. An der Wall Street lagen die Indizes am Abend im Minus. Der Dow Jones Industrial verlor bis 17.30 Uhr MEZ 0,1 Prozent auf 10 525 Punkte und der Nasadaq Composite ermäßigte sich um 0,6 Prozent auf 2099 Zähler. Der Euro notierte am Abend im Handel knapp über 1,26 Dollar. Die Europäische Zentralbank stellte am Mittag einen Referenzkurs von 1,2635 nach 1,2692 US-Dollar am Vortag fest. Damit kostete ein US-Dollar 0,7915 Euro. Am Nachmittag war die Gemeinschaftswährung im Handel unter die Marke von 1,26 Dollar gerutscht. Tagessieger im DAX waren MAN, die sich um 4,7 Prozent auf 27,54 Euro verbesserten. Händler bewerteten die aktuellen Zahlen des Konzerns überwiegend positiv. Besonders gut aufgenommen wurden die steigenden Lkw-Auftragseingänge. Die Banken profitierten weiter von Übernahmespekulationen, nachdem J.P. Morgan die Bank One gekauft hat. , HypoVereinsbank stiegen um 4,4 Prozent auf 20,31 Euro und Commerzbank um 3,9 Prozent auf 16,17 Euro. Allianz und Münchener Rück gehörten ebenfalls zu den Gewinnern. Dagegen gaben Fresenius 2 Prozent auf 53,87 Euro ab. TUI verbilligten sich um 1,5 Prozent auf 18,97 Euro und Infineon verloren 1,4 Prozent auf 11,44 Euro. Bei Technologiewerten hielten die Gewinnmitnahmen infolge des Intel-Ausblicks an, hieß dazu es bei Händlern. Im TecDAX standen Micronas mit Gewinnen von 5,2 Prozent auf 36,99 Euro an der Spitze. Singulus waren mit einem Plus von 2,6 Prozent auf 18,26 Euro ebenfalls gesucht. United Internet gewannen 2,4 Prozent auf 20,45 Euro. Unter Druck standen vor allem Epcos mit Abschlägen von 2,6 Prozent auf 21,00 Euro und Ixos mit einem Minus von 2,3 Prozent auf 10,48 Euro. Teles verbilligten sich um 1,6 Prozent auf 12,70 Euro.

Siemens errichtet Mobilfunknetz in Irak

Wiederaufbau-Vertrag unterzeichnetSiemens errichtet Mobilfunknetz in Irak

München (rpo). Der deutsche Siemens-Konzern hat sich einen Wiederaufbau-Vertrag im Irak an Land gezogen. Das Unternehmen wird im Norden des Landes ein GSM-Mobilfunknetz aufbauen. Das bestätigte Siemens-Sprecher Peter Gottal der Nachrichtenagentur AP in München am Donnerstag auf Anfrage. Der Vertrag mit dem Netzbetreiber, Wataniya Telecom in Kuwait, sei bereits vor Weihnachten unterschrieben worden. Außerdem sei Siemens mit dem US-Generalunternehmer Bechtel "bei zwei Kraftwerken als Zulieferer im Gespräch", sagte Gottal. Für das wieder herzustellende Kraftwerk Daura 5/6 bei Bagdad könnte die amerikanische Tochter Siemens-Westinghouse Dampfturbinen liefern. Außerdem bewerbe sich Siemens um einen Auftrag beim Bau eines konventionellen Kraftwerks in der nordirakischen Stadt Kirkuk. Über Umfang und Wert der beiden Aufträge wollte der Sprecher nichts sagen. Siemens sei außerdem in den Bereichen Energie und Medizintechnik im Rahmen des seit Jahren laufenden irakischen Oil-for-food-Programms engagiert: "Da sind wir weiterhin aktiv."

Tim Renner verlässt Universal Music

Differenzen über Sparmaßnahmen mit dem MutterkonzernTim Renner verlässt Universal Music

Berlin (rpo). Der Chef von Universal Music Deutschland, Tim Renner, hat hingeschmissen. Der 39-jährige Manager konnte sich mit geplanten Sparmaßnahmen für den Bereich nationaler Künstler nicht arrangieren. Der Entschluss sei Anfang Dezember in Absprache mit Universal Music International gefallen. Renner könne die internationalen Sparmaßnahmen von Universal zwar nachvollziehen; bei ihrer Anwendung auf lokale Künstler und die damit zusammenhängende Organisationsstruktur habe es aber unterschiedliche Auffassungen gegeben, hieß es in einer Erklärung des Unternehmens. "Ich glaube fest daran, dass der Markt auch Repertoire aus Szenen und Nischen braucht, um authentische Inhalte zu entwickeln. Obwohl der Markt deutlich geschrumpft ist, haben wir im vergangenen Jahr wieder an Umsatz mit deutschen Künstlern hinzugewonnen, dem Markttrend getrotzt", erklärte Renner. Außerdem halte er die Konstellation mit zwei Geschäftsführern für zu kostenintensiv. "Wir können nicht auf der einen Seite jede Position hinterfragen und uns andererseits auf dem teuersten Posten eine Doppelspitze leisten", sagte er. Renner galt lange als junger Vorzeigemanager. Der heute 39-Jährige baute das erfolgreiche zu Universal gehörende Label Motor Music auf, das Künstler wie Nelly Furtado, Limp Bizkit, Rammstein oder The Rasmus im Programm hat. Außerdem war er verantwortlich für den Umzug der Universal-Deutschland-Zentrale von Hamburg nach Berlin. Als Universal-Chef war er auch verantwortlich für das Engagement des Unternehmens in den Castingshows "Popstars" auf RTL2 und "Star Search" bei Sat.1. Der Chef von Universal Music International, Jorgen Larsen, bedauerte Renners Entscheidung und dankte ihm. Bis Mitte dieses Jahres werde er Renners Aufgaben selbst übernehmen und danach einen Nachfolger nennen. Er sei zuversichtlich, mit dem bestehenden, erfolgreichen Management das Unternehmen "durch diese empfindliche Phase" zu führen.

Presse: Kirch verklagt Deutsche Bank in den USA

Geldhaus und Liberty Media der Verschwörung bezichtigtPresse: Kirch verklagt Deutsche Bank in den USA

New York (rpo). Beide Unternehmen hätten auf seine Pleite hingearbeitet. Darum will der gescheiterte Medienmogul Leo Kirch einem Medienbericht zufolge die Deutsche Bank und den US-Kabelbetreiber Liberty Media in den USA verklagen. Damit droht der Deutschen Bank nach der spektakulären Schadenersatzklage und dem bevorstehenden Mannesmann-Prozess eine neue juristische Auseinandersetzung. Kirch wirft der Deutschen Bank und Liberty Media dem Bericht zufolge vor, konspirativ auf die Pleite seines Medienunternehmens im April 2002 hingearbeitet zu haben. Liberty Media habe dadurch den unliebsamen Konkurrenten im deutschen Kabelfernseh-Markt ausschalten wollen, auch die Deutsche Bank habe davon profitieren sollen. Dies berichtete das "Wall Street Journal Europe" am Donnerstag unter Berufung auf informierte Kreise. Die Anwälte Kirchs reichten dem Bericht zufolge in New York eine 39-seitige Klage ein, die diese Vorwürfe untermauern solle. Die Klage bedeutet eine weitere Eskalation im Streit zwischen Kirch und der Deutschen Bank. Im Dezember erstritt der Münchener Medienhändler vor dem Oberlandesgericht München Schadenersatz in bislang unbezifferter Höhe, nachdem der damalige Bankchef Rolf Breuer in einem Fernsehinterview im Februar 2002 die Kreditwürdigkeit Kirchs in Zweifel gezogen hatte. "Was man alles lesen und hören kann, ist ja, dass der Finanzsektor nicht bereit ist, auf unveränderter Basis noch weitere Fremd- oder sogar Eigenmittel zur Verfügung zu stellen", lautet die entscheidende Passage. Kirch hatte in dem Fall bereits in erster Instanz Recht bekommen. Das Münchner Landgericht sah in den Äußerungen Breuers einen Verstoß gegen das Bankgeheimnis. Tatsächlich gaben die Banken Kirch bald kein Geld mehr, zwei Monate später musste KirchMedia, das Kernstück des Konzerns, Insolvenz anmelden.

Nicht in jeder Januar-Lohntüte mehr Geld

Oft noch alte Gehälter trotz neuer Steuertarife 2004Nicht in jeder Januar-Lohntüte mehr Geld

Berlin (rpo). Die Steuerreform kam zu knapp vor dem Jahreswechsel. Bei vielen bleibt es daher im Januar erst einmal beim alten Gehalt. Die Steuerentlastung von fünf bis 15 Prozent wird sich erst bei der Februar- oder März-Verdienstabrechnung auswirken.Weil das neue Gesetz erst so spät vor Weihnachten kam, schaffte es längst nicht jeder Betrieb, die niedrigeren Steuertarife schon bei der ersten Lohnabrechnung 2004 umzusetzen. Für die Arbeitnehmer heißt das: Entweder freuen, dass es der eigenen Firma gelungen ist, die Umstellung so rasch in den Griff zu bekommen. Oder geduldig abwarten, bis alle technischen Probleme bei der Abrechnung gelöst sind und endlich mehr Geld auf dem Konto ist. Leer geht auf jeden Fall niemand aus, betont Jörg Schwenker vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK). Die Betriebe sind dazu verpflichtet, die Differenz gleich nachzuzahlen. "Das ist etwa vergleichbar mit Gehaltserhöhungen, die rückwirkend überwiesen werden", meint der Steuerfachmann. Wem die verzögerten Steuerentlastungen eher gut zupass kommen dürften, ist der Staat. "Das Ganze ist ein kostenloses Darlehen für Herrn Eichel", kritisiert Stefan Walter, Steuerreferent beim Bund der Steuerzahler. Bei Einzelbeträgen von 50, 100 Euro und mehr, die der Staat allein im Januar millionenfach den Beschäftigten schuldig bleibe, komme "ein ordentliches Sümmchen" zusammen. "Die Politik hat das ganze Hin und Her zu verantworten, ausbaden müssen es aber die Steuerzahler", betont Walter. Was beim Verhandlungsmarathon von Regierung und Opposition erst kurz vor Weihnachten beschlossen wurde, sind unter anderem völlig neue Lohnsteuerwerte für 2004. Der Eingangssteuersatz ist von 19,9 auf 16 Prozent, der Höchstsatz von 48,5 auf 45 Prozent abgesenkt worden. Der Grundfreibetrag, also die Summe, die als Existenzminimum steuerfrei bleibt, wurde von 7.235 auf 7.664 Euro erhöht. Der Spitzensatz greift ab 52.151 Euro (bisher 55.007). Anders abgerechnet werden jetzt auch Freibeträge oder das neuerdings lohnsteuerpflichtige Job-Ticket, der bisher steuerfreie Zuschuss des Chefs für Fahrten zum Arbeitsplatz mit öffentlichen Verkehrsmitteln. In kleinen Betrieben auf Nachzahlung einstellenFür die Arbeitgeber heißt das: Die Verdienstabrechnungen hätten eigentlich innerhalb weniger Tage in einem Kraftakt auf eine ganz neue Basis gestellt werden müssen, damit die Belegschaft schon im Januar weniger Steuern zahlen muss. Großunternehmen, die ihre Lohnabrechnung mit Hilfe von Software-Anbietern abwickeln und genügend Personal aufboten, schafften das auch in vielen Fällen. Die Beschäftigten des Münchner Elektrokonzerns Siemens beispielsweise können sich schon jetzt auf mehr netto am Monatsende freuen, wie Firmensprecher Andreas Fischer erklärt. Auch bei der Allianz-Gruppe zeigte man sich zuversichtlich, die Anpassung bis Ende Januar unter Dach und Fach zu kriegen. "Je näher die Gehaltszahlung aber zur Monatsmitte rückt, desto größer werden die Probleme", weiß DIHK-Experte Schwenker und meint: "Da werden auch ein paar Großkonzerne Schwierigkeiten haben." Im Mittelstand und bei kleineren Firmen müssten sich die Angestellten darauf einstellen, dass sie oft erst im Februar oder im März mehr Geld in der Hand halten. "Und wo noch quasi per Hand nach amtlichen Lohnsteuertabellen abgerechnet wird, dauert das halt", erklärt Schwenker. Auch Beamte müssen sich in Geduld üben. Sie bekommen ihre Bezüge stets am Ende des Vormonats, also im Voraus. Für Januar war es den Dienstherrn noch unmöglich, auf das neue Gesetz zu reagieren. Und mindestens für Februar dürfte auf vielen Besoldungsbescheiden noch alles beim Alten bleiben. In den meisten Kommunen dürfte es in den nächsten Wochen ähnlich wie bei der Stadt München aussehen: Die Angestellten, die zum Monatsende bezahlt werden, bekommen ihren Februar-Lohn wohl schon nach neuem Recht, für Beamte klappt das erst für März.

Airbus übertrumpft Boeing

305 Flugzeuge geliefertAirbus übertrumpft Boeing

Paris (rpo). Der europäische Flugzeugbauer Airbus hat Boeing 2003 den Rang abgelaufen. Das Unternehmen lieferte mehr Maschinen aus als der US-Konkurrent. Statt geplanter 300 seien im vergangenen Jahr 305 Flugzeuge ausgeliefert worden, sagte der Chef der Tochter des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS, Noël Forgeard, am Donnerstag auf der Airbus-Jahrespressekonferenz in Paris. Airbus sei damit die Nummer eins der Branche. Mit den Auslieferungen sei ein Umsatz von 19,3 Milliarden Euro erwirtschaftet worden. Boeing hatte vor kurzem seinen Flugzeugabsatz 2003 auf 281 Maschinen beziffert. Für das laufende Jahr strebe Airbus die Auslieferung von rund 300 Flugzeugen an, sagte Forgeard weiter. Der Flugzeugmarkt insgesamt werde allerdings weiterhin geschwächt bleiben. Wie weiter mitgeteilt wurde, sind in den Airbus-Büchern derzeit 254 Bestellungen verzeichnet. Damit behaupte das Unternehmen einen Marktanteil von 52 Prozent. Der Auftragsbestand bleibe dank der Neubestellungen weiter auf dem hohen Niveau von noch 1454 auszuliefernden Flugzeugen. Dies entspreche etwa fünf Produktionsjahren. Dem Unternehmen zufolge liegen die Entwicklung des neuen Supergroßraumflugzeugs A380 "exakt auf Zielkurs". Für diese Maschine, deren Erstflug 2005 geplant ist, lägen bereits 34 Bestellungen von vier Kunden vor. Die ersten großen Sektionen stünden an den europäischen Airbus-Standorten kurz vor der Fertigstellung und würden im April zur Endmontage in Toulouse eintreffen.

Brauerei im Wellness-Trend: Bier mit Algen

Grüne Woche präsentiert Anti-Aging-BierBrauerei im Wellness-Trend: Bier mit Algen

Düsseldorf (rpo). Bier statt Kräutertee - ein neuer Gerstensaft soll den gleichen Effekt haben: Die Klosterbrauerei Neuzelle aus Brandenburg mischt Algen ins Bier und fertig ist das Anti-Aging-Bier, das jung und fit halten und möglicherweise ogar gegen Krebs schützen soll. Präsentiert wird das Gebräu auf der Grünen Woche in Berlin. Das Anti-Aging-Aging Bier entspricht zwar nicht dem deutschen Reinheitsgebot, folgt aber marktgerecht den neuesten Wellness-Trends. Neben den üblichen Bestandteilen hat die Klosterbrauerei Neuzelle Sole, Algen und Flavonoide in den Gestensaft gekippt - alles recht gesundheitsträchtige Substanzen. Das Bier wurde nach Herstellerangaben im Rahmen eines Forschungsvorhabens entwickelt. Hauptbestandteil sei das Original Badebier Neuzeller Kloster-Bräu, dem das Wellnesstrio Sole, Algen und Flavonoide zugesetzt wird. Vielfältig seien die geundheitsfördernden Wirkungen, betont der Hersteller und wird damit in Gesundheits-bewussten Zeiten sicher auf offene Ohren stoßen. Sole rege beispielsweise die Magen-Darm-Tätigkeit an und besitze außerdem eine ausgleichende Wirkung auf den Blutdruck. Algen enthalten viele verwertbare Mineralstoffe und Spurenelemente und den zugesetzten Flavonoide wird gar eine krebshemmende Wirkung nachgesagt. Ob sich das Gebräu in Deutschland durchsetzen wird, ist vor dem Hintergrund des strengen Reinheitsgebots allerdings noch unklar. Vor dem Gericht in Frankfurt (Oder) soll in nächsten Tagen eine juristische Entscheidung fallen. Ins Ausland exportiert die Brauerei ihren Gerstensaft dagegen schon recht erfolgreich.

Wirtschaft 2003 minimal geschrupft

BIP geht 2003 um 0,1 Prozent zurückWirtschaft 2003 minimal geschrupft

Wiesbaden (rpo). Wachstum war in der deutschen Wirtschaft im vergangenen Jahr Fehlanzeige. Das Bruttoinlandsprodukt 2003 ging um 0,1 Prozent zurück, meldete das Statistische Bundesamt.

Hersteller geben Transrapid-Projekt noch nicht verloren

Aus für Trasse Peking-Schanghai dementiertHersteller geben Transrapid-Projekt noch nicht verloren

Berlin (rpo). Verwirrung um das Transrapid-Projekt auf der Strecke Peking-Shanghai: Die Hersteller Siemens und ThyssenKrupp haben Medienberichte demenitiert, nach denen sich China gegen weitere Magnetschwebebahn-Trassen ausgesprochen habe. Ihr Sprecher Peter Wiegelmann sagte auf Anfrage der Wirtschaftnachrichtenagentur vwd: "Es handelt sich um eine Falschmeldung einer chinesischen Tageszeitung." Dies sei den Vertretern von Transrapid International in China von verantwortlicher Stelle versichert worden. Ein Pekinger ARD-Korrespondent hatte zuvor unter Berufung auf eine chinesische Zeitung berichtet, das Projekt Schanghai-Peking stehe vor dem Aus. Der Ständige Ausschuss des Politbüros der KP Chinas als oberstes Entscheidungsorgan der Volksrepublik habe beschlossen, nach der 30 Kilometer langen Transrapid-Referenzstrecke im Großraum Schanghai keine weitere Magnetbahn-Verbindung zu planen, wird in weiteren Medienberichten aus der "Bejing Times" (Donnerstagausgabe) zitiert. Stattdessen wolle China sein Schienennetz mit konventioneller radgetriebener Bahntechnik ausbauen, hieß es in den Berichten. In Peking steht seit längerem eine Entscheidung zum Bau einer Magnetbahnstrecke oder einer konventionellen Rad-Schiene-Verbindung auf dieser Route an. Darüber sei aber noch keine Entscheidung gefallen, weder positiv noch negativ, habe es in Peking geheißen, fügte TRI-Sprecher Wiegelmann hinzu. Wann eine solche Entscheidung fallen soll, wisse man auch bei TRI nicht. Dies entscheide die chinesische Zentralregierung. Auch die Münchner Siemens AG hatte zuvor erklärt, sie habe keine Informationen, dass sich China für eine Absage entschieden habe. Wiegelmann zeigte sich "weiter optimistisch", dass der Transrapid auch auf anderen Strecken in China zum Einsatz komme. Nun lägen ihm hierzu noch erhärtete Informationen von chinesischer Seite vor, sagte er später. Die Vorbereitungen zum Start des fahrplanmäßigen Verkehrs auf der weltweit ersten kommerziellen Transrapidstrecke in Schanghai, an der die deutschen Magnetbahnhersteller Siemens und ThyssenKrupp beteiligt sind, laufen nach Pekinger Angaben von Ende 2003 planmäßig. Anfang 2004 solle der reguläre Betrieb aufgenommen werden, hieß es weiter. Der Transrapid soll die rund 30 Kilometer Entfernung zwischen der Millionen-Stadt und dem internationalen Flughafen in rund sieben Minuten durchschweben.

Arbeitsämter verhängen offenbar mehr Sperrzeiten

Härteres Vorgehen gegen ArbeitsunwilligeArbeitsämter verhängen offenbar mehr Sperrzeiten

Berlin (rpo). Für Arbeitslose, die Job- oder Weiterbildungsangebote nicht angenommen haben, war das vergangenen Jahr besonders hart. Die Arbeitsämter haben in 2003 laut einem Bericht der "Berliner Zeitung" offenbar deutlich mehr Sperrzeiten verhängt.Im vergangenen Jahr sei die Zahl der von den Ämtern verhängten Sperrzeiten bundesweit um mehr als ein Drittel auf 423.775 Fälle gestiegen, schrieb die Zeitung unter Berufung auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA). Während der Sperrzeit bezahlen die Arbeitsagenturen - die früheren Arbeitsämter - den Betroffenen für maximal zwölf Wochen kein Arbeitslosengeld oder keine Arbeitslosenhilfe mehr. Im einzelnen entzogen die Ämter den Angaben zufolge 2003 rund 153.000 Erwerbslosen die Unterstützungsleistungen, die einen vom Arbeitsamt angebotenen Job nicht antreten wollten. Die Zahl der Arbeitslosen, die die Teilnahme an einer beruflichen Eingliederungsmaßnahme verweigerten oder abbrachen, stieg auf rund 33.000. Mehr als die Hälfte aller verhängten Sperrzeiten entfiel auf Erwerbslose, die ihren Job zuvor selbst gekündigt oder ihn selbst verschuldet verloren hatten. In diesen Fällen werden automatisch Sperrzeiten verhängt. Eine Sprecherin der Bundesagentur begründete den sprunghaften Anstieg der Sperrzeiten in der "Berliner Zeitung" mit der neuen Geschäftspolitik der Nürnberger Behörde, die sich an dem Prinzip "fordern und fördern" orientiere. Es seien viel mehr Mitarbeiter in der Arbeitsvermittlung tätig als früher. Aus diesem Grund könne man den Erwerbslosen auch weitaus mehr Stellen anbieten als zuvor.